Wie lange ist die Inkubationszeit von Warzen-Viren (HPV)?

Erinnern Sie sich noch an den Moment, an dem Sie ihre Warze zum ersten Mal entdeckt haben?

Vielleicht wussten Sie erst auch gar nicht, dass es sich um eine Warze handelt.

Und womöglich haben Sie sich die Frage gestellt, wo die Warze jetzt auf einmal herkommt.

Tatsächlich liegt die Ursache der Warze schon einige Zeit zurück. Denn Warzen entstehen nicht von heute auf morgen.

Die Ursache der Warzen ist eine Infektion mit einem Virus. Die Zeit zwischen der Infektion mit dem Virus und dem erstmaligen Auftreten der Warze nennt man auch Inkubationszeit. Sie kennen den Begriff vielleicht im Zusammenhang mit Erkältungsviren, dem Zeitpunkt zwischen Ansteckung und erstmaligem Auftreten der Erkältungssymptome.

Bei Warzen ist die Inkubationszeit relativ lange. Sie kann zwischen zwei und neun Monaten betragen. In dieser Zeit nach der Infektion mit dem Humanen Papillomaviren (HPV) vermehren sich die mit Warzenviren infizierten Zellen. Dies führt schließlich zu Hautwucherungen und zum Entstehen der Warze.

Je nach Stelle der Warze und je nach Warzenart (die wiederum vom genauen Virenstamm abhängt) dauert die Zeit der Warzenbildung länger oder kürzer, liegt aber wie gesagt im Zeitraum von mehreren Monaten.

Was sind Humane Papillomviren?

Humane Papillomviren sind eine Gruppe bzw. Familie von Viren mit mehr als 100 verschiedenen Untertypen. Diese Viren können sowohl die Epithelschicht der Haut als auch die Epithelschicht von Schleimhäuten befallen. Dies führt bei den infizierten Zellen dann zu einem unkontrollierten tumorartigen Wachstum.

In den allermeisten Fällen kommt es dann an der Haut zur Warzenbildung; an Schleimhäuten, vor allem im Genital- und Analbereich können auch sogenannte Feigwarzen entstehen.

Einige wenige Virenstämme aus der Familie der Humanen Papillomviren können auch die Entstehung von Krebs auslösen:

  • vor allem Gebärmutterhalskrebs
  • Scheiden-, Penis-, und Analkrebs
  • Beteiligung an der Entstehung des weißen Hautkrebses
  • Tumore im Mundbereich

Zwar unterscheiden sich die Virenstämme, die Feigwarzen auslösen, von den Krebs verursachenden Virenstämmen. Es sollte im Falle von Feig- bzw. Genitalwarzen aber dennoch eine fachärztliche Abklärung erfolgen.

Denn mit dem Auftreten von Feigwarzen ist die Wahrscheinlichkeit entsprechend höher, dass man zusätzlich auch mit den Krebs verursachenden Virenstämmen infiziert ist. Dies kann in der Vorsorgeuntersuchung festgestellt und dann entsprechend behandelt werden, um das Risiko einer zukünftigen Krebserkrankung zu minimieren.

Sind Warzen ansteckend?

Ja, Warzen werden im Allgemeinen durch Kontaktinfektion (auch Schmierinfektion genannt) übertragen. Das bedeutet, eine einfache Berührung mit einem infizierten Objekt (auf dem sich die Viren befinden) reicht aus, um sich mit den Viren anzustecken:

  • Von Mensch zu Mensch: Geben Sie einem Menschen die Hand und ihr Gegenüber hat eine Warze evtl. mit einer kleinen Verletzung, kann der Virus auf ihre Hand übergehen. Der Virus kann dann an Ihrer Hand oder an anderen Stellen, die Sie mit ihrer Hand berühren, eine Infektion verursachen.Der Virus kann also in die Epithelschicht der Haut eindringen und dort die Epithelzellen infizieren. Es reichen schon kleinste Verletzungen in der Haut aus, um die Infektion zu ermöglichen.
  • Über Gegenstände: Die Viren können auch an anderen Gegenständen haften und von dort aus auf Ihren Körper übergehen.Beispielsweise kann ein Virus von einer Dornwarze auf den Schwimmbaden und von dort auf einen anderen Fuß übergehen. Da im Schwimmbad die Hornhaut der Füße aufgeweicht ist, haben die Viren erleichterte Bedingungen.

Wie kann man einer Infektion mit HPV vorbeugen?

Es gilt, die oben geschilderte Kontaktinfektion zu vermeiden. Drei Punkte sollten sie beachten:

Kontakt mit Warzenviren vermeiden:

  1. Tragen Sie Badeschuhe in öffentlichen Schwimmbädern sowie in öffentlichen Duschen.
  2. Teilen Sie keine Pflege- und Hygieneprodukte wie beispielsweise Nagelscheren und Handtücher mit anderen Menschen. Verwenden Sie eigene, die nur Sie selbst benützen.
  3. Vermeiden Sie es, falls möglich, Menschen mit Warzen an den Fingern, die Hand zu geben. Versuchen Sie, dabei höflich zu sein.

Infektion verhindern

  1. Trocken Sie (vor allem im Schwimmbad) ihre Haut regelmäßig um ein Aufweichen der Haut zu verhindern. Denn aufgeweichte Haut erleichtert das Eindringen der Viren in die Epithelschicht der Haut um ein Vielfaches.
  2. Pflegen Sie ihre Haut und halten Sie diese feucht und geschmeidig. Dadurch beugen Sie spröder Haut vor, die eher zu Verletzungen neigt, was wiederum eine Infektion begünstigen würde.

Immunsystem stärken:

Ein starkes Immunsystem schafft es, eine Infektion im Keim zu ersticken.

  1. Vermeiden Sie Stress und sorgen für ausreichend Schlaf.
  2. Bewegen Sie sich regelmäßig, am besten an der frischen Luft.
  3. Sorgen Sie dafür, dass Sie ausreichend Sonnenlicht abbekommen.
  4. Ernähren Sie sich gesund, mit viel Obst und Gemüse, und trinken Sie genügend Wasser am Tag.

Kommt es nach der Infektion immer zur Warzenbildung?

Nicht immer kommt es nach einer Infektion mit Warzenviren tatsächlich auch zu einer Warzenbildung. Falls Ihr Immunsystem stark genug ist, nach der Infektion alle Warzenviren zu bekämpfen und erfolgreich zu eliminieren, entsteht keine Warze.

Gehen Warzen von alleine wieder weg?

Des Weiteren ist es möglich, dass die Warze nach Entstehen von alleine wieder verschwindet. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert, ist bei frischen Warzen innerhalb der ersten drei Monaten am höchsten. Eine niederländische Studie fand nämlich, dass ein Drittel aller Warzen in den ersten drei Monaten von alleine wieder verschwindet. Mit zunehmendem Alter der Warzen sinkt aber diese Wahrscheinlichkeit und eine Behandlung ist dann nötig, um die Warzen loszuwerden.

Welche Warzenart entstehen?

Es gibt unterschiedliche Warzenarten, die durch Infektion mit einem Humanen Papillomvirus entstehen können. Dabei gilt die Regel, dass manche Warzenarten nur von bestimmten Virenstämmen verursacht werden können. Zur Vereinfachung werden ähnliche Virenstämme in Virengruppen eingeteilt, die einfach durchnummeriert und mit HPV 1, HPV 2 etc. benannt werden.

  • So werden Dornwarzen durch HPV 1, 2 und 4 verursacht.
  • Feigwarzen werden durch HPV 6, 11, 40 und 42 verursacht.
  • Plane Warzen durch HPV 3, 10 und 27.
  • Vulgäre Warzen durch HPV 2, 4, 26 und 28.

Kann die Warze größer werden oder kann sie sich vermehren?

Eine übliche Warze ist meist zwischen 1 mm und 1 cm groß. Das Wachstum ist in der Regel auf die ersten Monate beschränkt. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Wird eine Warze größer als 1 cm im Durchmesser oder nimmt sie auch noch nach mehreren Monaten an Größe zu, sollte man seinen Haus- oder Hautarzt konsultieren und eine Entfernung in Erwägung ziehen.

Auch bei Dornwarzen sollte eine Therapie nicht zu lange aufgeschoben werden; denn diese Warzenart bildet einen Dorn aus, der mit der Zeit immer mehr in die Tiefe wächst und eine Entfernung logischerweise mehr und mehr erschwert.

Auch eine Vermehrung von Warzen ist nicht selten, so dass Warzen dann in Form von Gruppen auftreten. Spätestens dann sollten die Warzen therapiert werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Sind Warzen gefährlich und muss ich zum Arzt gehen?

Warzen können eine Reihe von Beschwerden verursachen wie Schmerzen (vor allem bei Dornwarzen) und Jucken. Außerdem sind sie je nach Stelle auch ein kosmetisches bzw. ästhetisches Problem.

Aus medizinischer Sicht sind sie aber in den allermeisten Fällen völlig harmlos. Auch Hautärzte sind sich einig, dass es völlig legitim ist, gewöhnliche Warzen erstmal selbst zu behandeln. Ein Arzt sollte aber aufgesucht werden in folgenden Fällen:

  • wenn die Warze nach einigen Monaten der Selbstbehandlung immer noch nicht verschwunden ist
  • wenn die Warze wiederkommt
  • im Falle von Warzen im Intimbereich (Genitalwarzen)

Kann ich meine Warze selbst behandeln?

Falls die Warze keine Probleme bereitet (also weder schmerzt noch juckt) und wenn sie weder in Größe noch Anzahl zunimmt, ist keine Behandlung notwendig. Viele Menschen haben so ihren Frieden mit ihrer Warze geschlossen und das ist auch absolut kein Problem.

Für die Mehrzahl der Menschen, die an Warzen leiden, stellt die Warze dennoch ein kleineres oder größeres Problem dar – und sei es nur, dass die Warze aufgrund ihrer bloßen Anwesenheit stört.

Sie können ihre Warze (Ausnahme: Genitalwarzen) guten Gewissens selbst behandeln. Es gibt mittlerweile sehr viele Möglichkeiten der Behandlung von Warzen, die Warzenmittel sind rezeptfrei und in der Apotheke oder online frei erhältlich. Die beliebtesten Methoden sind:

  1. Abwarten: ist auch eine Form der Therapie, da eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Warze von selbst wieder verschwindet.
  2. Homöopathie: am beliebtesten sind Präparate mit Thuja.
  3. Pflanzliche Mittel wie Teebaumöl und Schöllkraut.
  4. Hausmittel wie Apfelessig, Bananenschalen, Knoblauch, Zitronen, Kokosöl etc.
  5. Stärkung des Immunsystems, damit der Körper alleine mit der Bekämpfung der Warze erfolgreich ist.
  6. Säurehaltige ätzende Mittel mit Salicylsäure oder Trichloressigsäure, um die (Horn-)Haut incl. Warze abzulösen.
  7. Vereisen der Warze (Kryotherapie), mit der die Warzenzellen bei Temperaturen bis -80° Celsius abgetötet werden.
  8. Behandlung beim Hausarzt oder Hautarzt: Entfernung der Warze chirurgisch oder mittels Laser.

Fazit

Da es sich bei Warzen um ein virales Geschehen handelt, entsteht die Warze erst nach einer Inkubationszeit, die zwischen zwei und neun Monate dauern kann.

Die Humanen Papillomviren sind ansteckend und können unterschiedliche Warzenarten hervorrufen; nur einige wenige Virenstämme können auch bestimmte Arten von Krebs hervorrufen; dies ist aber unabhängig von der Warzenbildung.

Auch wenn Warzen manchmal von alleine weggehen, ist es ratsam, frühzeitig eine Therapie zum Entfernen der Warze zu beginnen. Dies können sie selbst machen. Zum Arzt müssen Sie nur bei Warzen im Genitalbereich oder Analbereich oder wenn die Eigentherapie nicht erfolgreich ist.

Zur Eigentherapie Ihrer Warze(n) steht Ihnen eine große Auswahl zur Verfügung.

Quellen

  1. http://www.healthcommunities.com/warts/warts-causes-overview.shtml
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Humane_Papillomviren
  3. https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/schmierinfektion/
  4. http://news.psu.edu/story/165832/2010/08/04/medical-minute-worry-warts
  5. https://www.emedicinehealth.com/warts/article_em.htm
  6. https://www.webmd.com/skin-problems-and-treatments/qa/when-do-you-need-to-see-a-doctor-about-warts

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