Warzen an der Hand – und wie man sie am besten entfernt

Warzen sind Hautwucherungen, die durch Viren verursacht werden. Sie können theoretisch an jeder beliebigen Stelle vorkommen, am häufigsten sind jedoch Warzen an der Hand, an Fuß, im Gesicht oder am Hals.

Die Viren, welche Warzen Ursachen, sind die sogenannten Humanen Pappilomaviren. Mittlerweile sind mehr als 100 Unterarten von HPV bekannt.

Zwar sind Warzen sich immer gutartig (also kein Krebs). Dennoch macht es Sinn, die Hautwucherungen von einem Arzt untersuchen zu lassen, falls Sie nicht sicher sind, dass es sich tatsächlich um eine Warze handelt. Damit gehen sie auf Nummer sicher und wissen, dass es sich nicht um eine eventuell bösartige Hauterkrankung handelt.

In diesem Artikel geht es speziell um Warzen an den Händen und wie Sie am schnellsten und wirksamsten solche Warzen weg bekommt.

Wie Warzen an den Händen entstehen

Warum treten Warzen so häufig an Händen und Fingern auf? Was ist die Ursache, wie steckt man sich mit Warzen an?

Fast 20 % aller Kinder und Jugendliche haben schon mindestens einmal Kontakt mit Warzen. 10 % hatten oder haben immer noch schon mal eine Warze gehabt. Das liegt daran, dass die Warzenviren hoch ansteckend sind. Wenn dann noch kleine Risse oder Verletzungen in der Haut sind, können die Viren sehr leicht eindringen und die Entstehung einer Warze verursachen.

Man unterscheidet zwei Wege der Ansteckung:

  • durch direkten Kontakt mit einer anderen Warze
  • indirekt Schmierinfektion über Kleidung Körperpflegeprodukte oder Haushaltsgegenstände

Man unterscheidet, wie bereits angedeutet, mehrere HPV Untertypen, welche man der Einfachheit halber mit Zahlen gekennzeichnet. So werden Hand- und Fußwarzen vor allem durch folgende HPV Typen verursacht:

  • HPV 1-5
  • HPV 19-24
  • HPV 26-29
  • HPV 12, 10, 15, 17, 19, 57, 49

Dies sei aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Für die Therapie macht das keinen, welcher genaue Typ vorliegt.

Die Inkubationszeit der humanen Pappilomaviren beträgt zwischen zwei und sechs Monaten das bedeutet: es kann sein, dass die Warze erst nach 2-6 Monaten nach der Infektion in Erscheinung tritt.

Oftmals ist es aber so, dass ein gesunder Körper mit starkem Immunsystem die Viren erfolgreich bekämpfen kann, ohne dass eine Warze entsteht. Lesen Sie hier, welche Vitamine bei Warzen am besten helfen, indem Sie das Immunsystem stärken.

Es ist nur logisch, dass somit als eigentliche Ursache für das Auftreten von Warzen ein schwaches System ist. Die Ursachen hierfür sind vielfältig:

  • Mangelernährung und Vitaminmangel
  • Stress
  • hormonelle Störungen
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Bewegungsmangel, wenig frische Luft und Sonne

Die Viren fühlen sich besonders wohl an warmen und feuchten Stellen. Deswegen stellen auch öffentliche Orte wie Saunen, Schwimmbäder sowie Fitnessstudios ein besonders hohes Risiko dar, sich mit Warzenviren anzustecken.

Es ist leicht nachzuvollziehen, dass sich Warzen so häufig an Händen wiederfinden. Denn unsere Hände haben am meisten Kontakt mit anderen Menschen oder Gegenständen. Bei Kindern kommt auch noch hinzu, dass diese gerne an der juckenden Warze kratzen. Die hierbei austretende Flüssigkeit ist hoch infektiös und kann zur Verbreitung der Warzen beitragen.

Falls dann auch noch an den Fingernägeln gekaut wird, können sich die Warzen sogar bis unter das Nagelbett ausbreiten. Dies ist nicht nur schmerzhaft, sondern schädigt auch noch den Fingernagel.

Was passiert nach der Infektion?

Nun, die Viren dringen in die untere Hautschicht ein, das sogenannte Epithelgewebe. Dabei dringt die DNA des Virus in die Hautzellen ein und verändert sie. Die Hautzellen beginnen darauf hin zu wuchern und werden zu Warzenzellen.

Ein Nebeneffekt ist, dass sich mehrere Blutgefäße neu bilden, um die Warze mit Blut zu versorgen und somit das Wachstum zu ermöglichen. Manchmal geschieht dieser Vorgang so schnell, dass die Warze schon innerhalb von ein bis zwei Wochen zu sehen ist. In anderen Fällen kann es auch mehrere Monate dauern, bis dies der Fall ist.

Woran erkennt man, dass es sich um eine Warze handelt?

Es gibt verschiedene Arten von Warzen an den Händen:

  • gewöhnliche (vulgäre) Warzen: zu diesen zählen auch die weit verbreiteten Dornwarzen
  • flache Warzen

Gewöhnliche oder vulgäre Warzen

In den allermeisten Fällen treten gewöhnliche Warzen an Fingern, Handflächen oder Handrücken in Erscheinung. Sie können auch an Schleimhäuten oder im Gesicht wachsen, dies ist jedoch sehr selten. Die vulgären Warzen (Verruca vulgaris) verursachen ca. 70 % aller Hautwucherungen. Sie sehen folgendermaßen aus:

  • es handelt sich um relativ feste runde Knötchen mit einem Durchmesser von 0,3-1 cm
  • die Farben können unterschiedlich sein, entweder Hautfarben, rosa, gelblich, dunkler oder hellbraun
  • bei Berührung fühlen sich die Warzen nicht glatt, sondern rau an
  • oftmals kommt es zur Vermehrung und ausbreiten der Warzen direkt um den Bereich der ersten Warze

Flache Warzen

Nur bei ca. 4 % aller Warzen handelt es sich um sogenannte flache Warzen. Sie sind meistens im Gesicht oder an Schleimhäuten, seltener auch an Händen und Fingern zu finden. Vor allem Jugendliche im Teenageralter sind hiervon betroffen. Sie sehen folgendermaßen aus:

  • sie sind meist sehr klein, weniger als 3 mm im Durchmesser
  • sie haben eine glatte Oberfläche im Gegensatz zu den gewöhnlichen Warzen deren Oberfläche rau ist
  • sie haben eine runde Form
  • sie sind gelblich oder Hautfarben

Falls Sie nicht sicher sind, ob es sich um eine Warze oder um einen Leberfleck bzw. ein Muttermal handelt, sollten Sie dies von einem Hautarzt abklären lassen.

Warum sollte man Warzen entfernen?

Zum einen sind Warzen umso schwieriger zu entfernen, die älter und größer sie sind. Außerdem können sich Warzen vermehren und ausbreiten, sodass die anschließende Therapie ebenfalls langwierige wird. Außerdem kann es dazu kommen, dass die Warze einreist und zu bluten oder zu schmerzen beginnt.

Je früher sie eine Behandlung beginnen, desto weniger Komplikationen und Schwierigkeiten werden sie haben und desto schneller werden sie ihre Warze losbekommen.

Beachten Sie außerdem, dass Warzen auf eine schwaches Immunsystem hinweisen. Nehmen Sie dies zum Anlass, ihren Lebensstil sowie ihre Ernährungsgewohnheiten kritisch zu hinterfragen. Zuletzt stellen sie mit ihrer Warze auch eine Ansteckungsquelle für andere Leute da wie zum Beispiel ihre Familie, ihre Kinder oder andere Menschen, mit denen sie häufig in Kontakt treten.

Dass die Warze von alleine wieder verschwindet, kann theoretisch vorkommen, ist in der Praxis aber sehr selten. Man geht davon aus, dass innerhalb von sechs Monaten nur ein Viertel aller Warzen von alleine wieder verschwindet.

In den folgenden Situationen sollten Sie Ihre Warze auf jeden Fall entfernen:

  • Wenn die Warze ihre Farbe verändert, uneben wird oder beginnt, zu messen oder zu bluten
  • Falls sich die Warzen vermehren und ausbreiten
  • Falls sich die Warze an einer Stelle befindet, an der sich ständig Reibung oder Druck ausgesetzt ist, sodass die Verletzungsgefahr erhöht ist
  • wenn die Warze als besonders störend empfunden wird, zum Beispiel aus ästhetischen Gründen oder wenn die Warze als psychisch belastend empfunden wird

Wie man Warzen an der Hand wieder los wird

Es gibt heute eine relativ große Anzahl an Behandlungsmethoden, um Warzen an den Händen zu entfernen. Man kann die einzelnen Therapien folgendermaßen kategorisieren:

  • Chirurgische Behandlung
  • unter örtlicher Betäubung wird die Warze mit einem scharfen Löffel herausgeschabt.
  • Physikalische Therapie: hierzu zählt die Entfernung mit Laser, Flüssigstickstoff oder elektrischer Koagulation
  • Chemisch: hierzu zählen unterschiedliche säurehaltige Warzenmittel.
  • Immuntherapie
  • Hausmitte gegen Warzenl: hierzu zählen Zwiebelsaft, Apfelessig, Schöllkraut und Ähnliches

Dem Hautarzt stehen folgende Methoden zur Verfügung

Die Warzenentfernung mit dem Laser ist eine sehr wirksame Methode um Warzen schnell loszuwerden. Allerdings ist die Methode nicht ganz schmerzfrei. Im Gegensatz zu einem chirurgischen Eingriff hinterlässt der Laser gut wie keine Narben ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Arzt die Intensität des Lesers sehr genau dosieren kann. Nach der Warzenentfernung mit dem Laser und Heilung meist sehr schnell und unproblematisch. Die entfernte Warze kann auch hier histologisch untersucht werden, um eine bösartige Hauterkrankung auszuschließen.

Beim Vereisen von Warzen, der sogenannten Kryotherapie, wird flüssiger Stickstoff verwendet, um die Warze einzufrieren und dadurch abzutöten. Hier kann es kurzfristig zu stärkeren Schmerzen kommen, die meist aber schnell wieder verschwinden. Oft kommt es auch nach ein zwei Tagen zur Bildung einer Blase, die dann eine Woche lang einer Kaliumpermanganat Lösung zur Desinfektion abgewischt werden sollte. Auch hier ist das Risiko zur Narbenbildung sehr gering.

Bei der Elektro-Koagulations-Methode wird  die Warze an den Fingern oder an den Handflächen mit Hochfrequenzstrom behandelt. Diese unblutige Methode wird jedoch nur für kleinere und oberflächlichere Warzen verwendet. Deswegen ist die Anwendung bei Dornwarzen nicht möglich.

Warzen selbst behandeln

Bei den meisten Warzenmitteln aus der Apotheke handelt es sich um säurehaltige Lösungen. Beim Auftragen auf die Warze sollte man sehr gut aufpassen, damit man keine gesunde Haut schädigt. Am besten tragen sie eine fetthaltige Creme wie zum Beispiel Vaseline auf die Umgebung der Warze auf. Dies verhindert das die flüssige Lösung von der Warze auf die umliegende gesunde Haut fließt.

Falls Sie schwächere Mittel zum Beispiel pflanzliche Produkte wie Teebaumöl, anwenden möchten, empfiehlt es sich, die Warze vorher für 5-10 Minuten in einem warmen Fußbad einzureichen. Trocknen Sie anschließend die Haut gut ab und tragen das pflanzliche Mittel oder das Hausmittel auf.

Der bekannteste Wirkstoff ist Salicylsäure. Dieser Wirkstoff muss täglich aufgetragen werden und erfordert eine relativ lange Behandlungszeit, meist zwischen zwei und sechs Wochen. Es gibt aber auch stärkere Präparate mit stärkeren Säuren als Wirkstoff, die weniger oft aufgetragen werden müssen und die auch schneller wirken.

Sehr beliebt ist auch die Anwendung von Schöllkraut-Saft, der ebenfalls eine leicht ätzende Wirkung hat. Das schöne Kraut mit der gelben Blüte wird oft als Unkraut verkannt. Mit etwas Glück wächst es in ihrer Umgebung. Der Wirkstoff ist am höchsten während der Blütezeit der Pflanze zwischen Mai und Juli konzentriert.

Zuletzt möchte ich Ihnen noch ein Hausmittel gegen Warzen verraten: schälen und schneiden Sie eine Zwiebel und legen Sie für 2 Stunden in 70 % Essigessenz ein. Nehmen Sie dann über Nacht eine Scheibe der Zwiebel und legen Sie auf die betroffene Warze auf. Befestigen Sie alles mit einem kleinen Verband und entfernen es am nächsten Morgen wieder. Wiederholen Sie dies solange, bis die Warze vollständig verschwunden ist.

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